NACHBILDUNG EINER VASE VON PETER BEHRENS

1 Oct

Verschwunden, aber nicht vergessen. Deutschland ist bekannt für eine reiche Designkultur, die sich durch eine Vielzahl an Industrien zieht. Als Kunsthistoriker und Keramiksammler Rolf Hinderk Peters von einem verschollenen Paar Vasen hörte, das möglicherweise vom berühmten deutschen Designer Peter Behrens angefertigt wurde, machte er sich daran, ihre Herkunft zu erforschen und herauszufinden, wo sie sich jetzt befinden. Obwohl die Nachforschungen ergebnislos blieben, gab Rolf nicht auf. Er fand heraus, dass digitale Prozesse die Vasen nachbilden könnten und wandte sich daher an iterator.de, um zu sehen, ob 3D-Technologie eine Lösung für seine Suche bereit hielt…

“ICH BIN SEIT DREIßIG JAHREN LEIDESCHAFTLICHER SAMMLER VON PETER BEHRENS‘ WERKEN. KÜRZLICH BAT MICH DR. GIACOMO CALANDRA DI ROCCOLINO VON DER HCU HAMBURG DIE VASEN ZU IDETIFIZIEREN UND HERAUSZUFINDEN, WO SIE SICH BEFINDEN. ICH WAR SOFORT FEUER UND FLAMME. SECHS MONATE SPÄTER WAR DIE SUCHE NOCH ERGEBNISLOS, ABER ICH WOLLTE ZUMINDEST EINE DIGITALE VERSION DER VASEN HABEN UND KONTAKTIERTE DAFÜR ITERATOR.DE”.

Rold Hinderk Peters (Kunsthistoriker/Keramikexperte/Kunstsammler)

SCHRITT EINS. ANALYSE.

“Als Rolf auf mich zukam, sah ich ein Glänzen in seinen Augen, also wusste ich, dass er ein inspirierendes Projekt im Gepäck hatte. Wir machten einen Termin und als wir uns zusammen setzten, war ich beeindruckt, wie leidenschaftlich und inspiriert Rolf von Peter Behrens‘ Arbeit war. Sein Talent war offensichtlich und kannte buchstäblich keine Grenzen im Bereich Design.

Es gab jedoch einen Haken. Als Grundlage für das Modell gab es nur ein Foto aus “Das Deutsche Kunstgewerbe 1906” (Dresden). Ich wusste, dass es eine echte Herausforderung werden würde, also ergriff ich die Gelegenheit.

Anhand der Bänke im Hintergrund des Fotos in Kombination mit ergonomischen Aspekten und der durchschnittlichen Kniehöhe von Europäern im 20. Jahrhundert errechnete ich einen Skalierungsfaktor für die Höhenbestimmung. Ich habe auch die Länge der Bögen gemessen, um den Tiefenskalierungsfaktor zu ermitteln, und bin zu einer ungefähren Höhe der Vasen gekommen”.

— Cameron at iterator.de

Der keramische Hof von Peter Behrens auf der Deutschen Kunstgewerbe Ausstellung Dresden 1906

Erstes Modell und Formanalyse der Vase in CAD

SCHRITT ZWEI.
KONSTRUKTION.

“Ich habe zunächst anhand des äußeren Profils der Vase die klassische Hauptform erstellt. Die Perspektive des Fotos machte eine 100% genaue Abbildung unmöglich, aber das Modell würde dem Original sehr nah kommen..

Anschließend folgte eine Reihe von Iterationen, in denen ich die auf dem Bild sichtbaren zusätzlichen Formen auf die Oberfläche der digitalen Vase aufbrachte. Dies war der zeitaufwändigste Teil des Projekts und es brauchte mehrere Anläufe, um die Formen so gut wie möglich zu erfassen.

Ich druckte die erste Iteration in einem kleinen Maßstab und traf mich mit Rolf, um ihm den Fortschritt zu zeigen. Er war beeindruckt, wollte aber, dass ich das Design weiterentwickle, und buchte drei weitere Studiostunden, um zu sehen, was noch erreicht werden konnte”.

— Cameron at iterator.de

SCHRITT DREI.
DETAILLIEREN. RENDERN. DRUCKEN.

“In der letzten Phase habe ich die Muster auf der ersten Iteration der Behrens-Vase entfernt und sie mit mehr Detailreichtum neu erstellt. Ich erstellte einige Renderings, die ich Rolf präsentieren konnte. Da es sich um ein besonderes Projekt handelte, druckte ich die endgültige Form in größerem Maßstab, um Rolf dafür zu danken, dass er mir die Gelegenheit gegeben hatte, dieses verlorene Design für ihn zu nachzubilden.

Wir haben ein Treffen zur Lieferung vereinbart und er hat sie ausgepackt. Er war sehr zufrieden mit dem Endprodukt. Wir haben dann gemeinsam die Renderings durchgesehen, um zu sehen, wie sich die Visualisierung entwickelt hat. Es gab einige Stellen, an denen weitere Details hinzugefügt oder das Design verfeinert werden konnte, aber er war trotzdem zufrieden.

Vielen Dank für dieses wundervolle Projekt, Rolf. Es war eine Ehre und eine Freude, mit dir zusammenzuarbeiten. Ich hoffe, dass du Kollegen und anderen Experten gern von deiner Erfahrung erzählen wirst. Ich freue mich auf weitere herausfordernde Projekte mit leidenschaftlichen Menschen wie dir!”.

— Cameron at iterator.de